7. Dezember 2015

Zucker, Zucker, Zucker – da kann man noch so ein dolles Festmenü auffahren, am Ende stehen sie doch alle mit großen Augen um die Candybar rum – und zwar nicht nur die Kinder eurer Gäste. Ihr fragt euch, wovon die Frau da eigentlich redet und was das ist, so eine Candybar? Im Prinzip ein Tisch voller Süßigkeiten. Stehen darauf ausschließlich Bonbons, Marshmallow- und Fruchtgummi-Varianten, dann nennt man den süßen Tisch Candybar. Finden sich zudem auch Backwaren wie Macarons, Mini-Pfannkuchen oder Cupcakes darunter, heißt das Ding Sweet Table. Wir haben unseren süßen Tisch übrigens todesmutig selbst geplant. Fragt lieber nicht, wie. Denn was ich mir so einfach vorgestellt hatte, stellte sich als ganz und gar nicht banale Aufgabe heraus. Die Anordnung der Gefäße, die Mischung unterschiedlicher Formen und Höhen und vor allem die farbliche Zusammenstellung des zuckrigen Vergnügens entscheidet letztlich nämlich darüber, ob die Candybar am Ende auch wirklich ein optisches Ausrufezeichen setzt oder doch eher unter die Kategorie „Der Gedanke zählt“ fällt. Mir ist es zum Beispiel immer noch ein Rätsel wie Cupcakes trotz Schleifchen und Banderole (falls ihr danach googeln wollt: das Zauberwort für die Dinger heißt Cupcake-Wrapper) sich auch nur halbwegs in einen pastelligen Sweet Table-Candybar-Traum integrieren lassen sollen. Erfreulicherweise gibt es aber inzwischen auch in Bayern Dienstleister, die sich auf solche konzeptionellen Feinheiten verstehen. Wenn ihr weder Zeit noch Nerv habt und Kreativität vielleicht auch nicht ganz oben auf eurer Hobbyliste steht, dann holt euch am besten Unterstützung: In München und Umgebung plant seit ein paar Monaten Alena Peters mit ihrem Zuckerherz klassische Candybars und Sweet Tables. Mit ihr habe ich für euch sieben Tipps zur Gestaltung einer Candybar zusammengestellt.

Alena war in ihrem Freundeskreis schon seit Jahren für ihre Passion für kreative Naschtische bekannt, bevor sie vor einigen Monaten aus ihrer Leidenschaft ihren Beruf machte und Zuckerherz gründete. Mit ihren modernen Candybar- und Sweet Table-Konzepten trifft sie den Nerv der Hochzeitsbranche. Jeder Tisch ist dabei so individuell wie das Brautpaar – „und natürlich muss er auch immer zur Location passen“, sagt Alena. Wenn ich künftig in die Verlegenheit kommen sollte, eine Candybar planen zu wollen, dann würde ich mir wohl ihre Hilfe holen.

Candybar für eine Hochzeit in bunt

Alenas Naschtische sind dabei nicht einfach schön angeordnete Süßigkeiten aus dem Supermarkt. Die Lieferanten von Zuckerherz kommen aus der ganzen Welt: Den Niederlanden, den USA, der Türkei. „Die Ansätze sind überall unterschiedlich, so dass ich auf diese Weise eine spannende Mischung schaffen kann“, sagt Alena.

Wenn ihr versuchen wollt, eure Candybar zu planen, dann wären das unsere Ratschläge:

Tipp Nr. 1: Welche Farben soll die Candybar haben?

Bevor ihr auch nur daran denkt euch über die Art der Süßigkeiten Gedanken zu machen, überlegt euch ein Farbkonzept. Wollt ihr eine moderne schwarz-weiß Interpretation? Dann fallen grüne Frösche schon mal flach. Wollt ihr einen Pastelltraum? Dann schlagt euch poppige Haribo-Fantasien aus dem Kopf…

Tipp Nr. 2: Für wieviele Personen darf’s denn sein?

Ganz entscheidend für alle weiteren Schritte: Ihr müsst wissen, ob ihr für 30 oder 80 Personen plant. Deswegen bringt es auch nichts, wenn ihr ganz am Anfang eurer Hochzeitsplanung schon Zeit in die Konzeption der Candybar investiert. Denn der Aufbau und das Konzept des Tisches hängen ja ganz entscheidend davon ab, wieviele Süßigkeiten ihr unterbringen müsst.

Candybar für eine Hochzeit in bunt

Tipp Nr. 3: Was ist der Sinn und Zweck der Candybar?

Soll das Naschwerk eine süße Knabberei zum Sektempfang sein? Oder ein Ersatz für den Nachtisch? Oder einfach den ganzen Tag über für den kleinen Süßigkeitenhunger zwischendurch parat stehen? Erst wenn ihr euch darüber klar geworden seid, könnt ihr sinnvoll überlegen, welche Süßigkeiten ihr tatsächlich anbieten wollt. Beispiel: Soll der Tisch den ganzen Tag verfügbar sein, machen sämtliche Schokovarianten spätestens ab Mai keinen Sinn mehr. Außer, ihr hofft auf eine Regenhochzeit bei zehn Grad, aber da gehe ich jetzt mal nicht von aus.

Tipp Nr. 4: Überlegt euch, wie die Süßigkeiten präsentiert werden sollen

Etageren, Schalen, Bonbonnieren, Platten, Schüsseln, Fläschchen – gelegt, gestapelt, gehäuft, gesteckt, gestellt: Die Varianten sind schier unendlich. Das ist einerseits großartig, weil ihr eurer Fantasie freien Lauf lassen könnt. Andererseits müssen die einzelnen Objekte aber auch als Gesamtheit funktionieren. Ohne Witz: Ein bisschen Kunsttheorie schadet da nicht. Wer schon einmal etwas vom Goldenen Schnitt gehört hat, ist klar im Vorteil. Was ich damit sagen will: Unterschätzt nicht, was es heißt, eine Candybar so zu gestalten, dass sie am Ende auch wirkt. Bei uns stand der Esstisch zum Beispiel eine Woche lang voll mit verschiedenen Gefäßen, und als ich endlich sicher war, die richtige Anordnung gefunden zu haben, fragte mein Mann: „Und wo bringen wir die Macarons unter?!“

Candybar für eine Hochzeit in bunt

Tipp Nr. 5: Kalkuliert die richtige Menge

Ihr wisst, welche Süßigkeiten es werden sollen, fahrt voller Shopping-Vorfreude zum Supermarkt und packt von jedem Teil drei Tüten ein, nur um dann vor dem Einkaufswagen zu stehen und euch zu fragen, ob das nicht doch viel zu viel ist – oder viel zu wenig. Ergo: Faustregel beachten. Pro Person müsst ihr mit rund 200 Gramm oder, etwas anschaulicher vielleicht, einer Haribotüte rechnen.

Tipp Nr. 6: Unterschätzt nicht die Zeit für Auf- und Abbau des süßen Tisches

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass uns dieser Punkt gleich nach der Frage der optischen Gestaltung am meisten umgetrieben hat. Mehrere Stunden waren wir am Tag vor der Hochzeit gemeinsam mit Freunden damit beschäftigt, die Gefäße anzuordnen und die Deko rund um unseren Sweet Table aufzubauen. Unser Glück: Wir konnten schon am Vortag in die Location – das ist aber eher die Ausnahme bei Locations. Dazu kommt, dass zum Gesamtkonzept noch die Deko rund um den Tisch kommt. Das Teil will schließlich in Szene gesetzt werden. Pompoms sind eine klassische Idee, wir haben auf eine Blumeninstallation gesetzt, die ich euch demnächst noch genauer zeigen will. Das Befüllen der Gefäße dauerte dann übrigens nochmal rund eine Stunde.

Tipp Nr. 7: Schlagt zwei Fliegen mit einer Klappe (oder das Gastgeschenk mit der Candybar)

Selbstgekochte Marmelade, ein Mini-Blumentopf, eine kleine Aufmerksamkeit: Das Gastgeschenk ist ein Thema für sich. Eine Idee aber wäre zum Beispiel, es mit der Candybar zu kombinieren: Kleine Tütchen zum Selberbefüllen wären eine Variante, eine in Farbe und Stil abgestimmtes Einzel-Süßigkeit an jedem Platz der Gäste eine andere.

candybar-hochzeit-bunt-rot

So ihr lieben Candy-Planerinnen da draußen: Ich hoffe, mit diesen sieben Tipps von mir und Alenas Zuckerherz fällt euch die Sache etwas leichter. Und wenn euch doch irgendwann die Ahnung beschleichen sollte, dass das irgendwie doch alles nicht so klappt wie ihr euch das vorgestellt habt, dann wisst ihr ja jetzt, an wen ihr euch da vertrauensvoll wenden könnt.

Fotos: Zuckerherz

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