8. März 2016

Ich muss mal kurz etwas ausholen: Vielleicht habt ihr’s ja schon gesehen, seit einiger Zeit begleite ich Paare auf dem Weg zu ihrer individuellen Hochzeit. Nicht als Planerin, die die komplette Organisation übernimmt, sondern als jemand, der euch „an die Hand nimmt“ wie es eine Braut neulich so schön sagte. Wie das genau aussieht, ist in jedem Einzelfall individuell. Melanie und Simon jedenfalls haben mich vor einiger Zeit angeschrieben, wir trafen uns in einem Münchner Café (dem Daherkomma, ein umgebautes Klohäuschen aus den – äh – 70ern, wenn mich nicht alles täuscht, das ich euch nur wärmstens empfehlen kann), die beiden erzählten mir von sich und ihren Vorstellungen ihrer Hochzeit und ich erklärte ihnen, wie genau ich sie dabei unterstützen kann. Inzwischen stehen Datum und Location fest, und wir haben seither diverse Male telefoniert und gemailt, um Fragen zu besprechen rund um Brautläden, Locationverträge, Fotografen, Ablauf und – und damit komme ich nun endlich zum eigentlichen Anlass dieses Blogposts – dem Hochzeitskonzept.

Es gibt viele Wege, wie ihr zu so einem Konzept gelangen könnt. In meinen Interviews mit den professionellen Münchner Planerinnen Sonja Neubert von Trauwerk und Doreen Winking findet ihr weitere Beispiele und Anregungen.

Was ist das eigentlich, ein Hochzeitskonzept?!

Einladung, Tischkärtchen, Brautstrauß, Torte, Tischdeko, Kirchendeko: Alle Details, die zusammen den optischen Gesamteindruck einer Hochzeitsfeier prägen, bilden zusammen das Gesamtkonzept. Die Frage ist nur: Wie findet ihr heraus, was ihr eigentlich wollt?

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Bild aus der Papeterie von Farbgold – hier geht’s zum zugehörigen Artikel.

Warum braucht man überhaupt ein Konzept?

Ich versuche das mal so zu erklären: Ihr schaut auf ein Bild und wisst intuitiv, ob euch gefällt, was ihr da seht oder nicht. Ihr wisst, ob ihr Rosen mögt oder eher der Tulpentyp seid. Ihr wisst, ob ihr Blau mögt oder Rot. Das Problem: Die meisten von uns mögen ziemlich viele ziemlich unterschiedliche Dinge. Bleiben wir beim Beispiel Farbe: Eine Hochzeit mit den Hauptfarben Pink und Grün wirkt ganz anders als eine in den zarten Pastellfarben Mint und Peach – vom Stil wie vintage, boho, industrial oder klassisch mal ganz abgesehen. Wenn ihr jetzt einfach alles kombinieren würdet, was euch in Sachen Hochzeit so gefällt, käme dabei ein ziemlich wilder Mix heraus, der uneinheitlich und zusammengewürfelt wirken würde.

Moodboard in Pink, Orange, Natur

Also müsst ihr euch entscheiden, und zwar in einem sehr frühen Stadion eurer Planungen. Denn die Save-the-Date- und Einladungskarten sollen ja so bald wie möglich auf die Reise gehen – und zum Rest der Hochzeit passen. Also braucht ihr ein Konzept, quasi die optische Meta-Ebene.

Um das zu erreichen gibt es das schöne Hilfsmittel der sogenannten Moodboards. Zu Deutsch: Eine Collage aus stimmungsvollen Bildern einer Stilrichtung. Sie helfen euch, ein Gefühl für die Wirkung von Farben und Dekodetails zu bekommen.

Im Fall von Melanie und Simon kristallisierte sich im Laufe mehrerer Gespräche heraus, dass zwei grobe Farb-Richtungen zu ihnen passen könnten: Kräftige, herbstliche Farben oder ein natürlich-modernes Konzept auf der Basis von Metallic-Tönen und viel Grün.

In 5 Schritten mit Moodboards zum Farbkonzept

Und so baut ihr euer eigenes Moodboard:

1. Schaut euch Bilder an von Hochzeiten, die an einer ähnlichen Location wie eurer stattgefunden haben. So bekommt ihr ein grobes Gefühl dafür, was stilistisch passen könnnte.
2. Überlegt, welche Farben ihr mögt und welche Dekoelemente. Macht euch auch eine Ja-Nein-Liste. Am Ende habt ihr vielleicht etwas in dieser Art zusammen:
Ja: kräftige Farben, Herbst, Väschen, Kerzen, Holz, Natur
Nein: Gelb, Pastell, Glas, Gestecke, Spitzendeckchen
3. Überlegt euch Farb-Kombis, die euch gefallen könnten (in diesem Fall Metallic, Grün, Rosa und Orange, Pink, Natur)
4. Sucht nach passenden Bildern, etwa bei Pinterest, Google, in Blogs oder auf Websites
5. Kombiniert die Fotos mit einem Programm wie Photoshop, Lightroom oder schlicht Word zu zwei Moodboards und lasst sie auf euch wirken.

Jetzt habt ihr eine Grundlage, auf der ihr (hoffentlich) eine Entscheidung treffen könnt.

Tipp: Sobald das Farbkonzept steht, könnt ihr euch an den zweiten Schritt auf dem Weg zum Gesamtkonzept wagen: den Stil, die Deko-Elemente, die Papeterie und die Hochzeitstorte.

Für welches Farbthema sich Melanie und Simon entschieden haben, ob es vielleicht eine ganz andere Variante oder eine Mischung aus beiden geworden ist, verrate ich an dieser Stelle natürlich nicht.

 

Fotos:

Moodboard Metallic/Grün
1. Spalte v.l. – v.o.n.u.: Lancon Jacob via
Snippet & Ink // Freshideen.com // Next to me Studios via Ruffled Blog
2. Spalte v.l.: Torte: Rensche Mari via Style me pretty // Brautstrauß: Lauren Carnes Photography via The Celebration Society
3. Spalte v.l. – v.o.n.u.: Silvia Hintermayer/candid moments fotografie via Hochzeitsguide // Benjamin Lowry Photography via Style me pretty
4. Spalte v.l. Papeterie: Heartpaper // Pumps: Koman Photography via Style me pretty

Farbkarten/Tischnummer: Barbara Meyer-Selinger aus diesem Artikel zur Papeterie von Farbgold

Moodboard Orange/Pink
1. Spalte v.l. – v.o.n.u.:
The budget savvy bride // Nina Reinsdorf Photography & leonie.fotografie via Lieschen heiratet
2. Spalte v.l.: Torte: Sarah Becker Photo via Modwedding // Papeterie: Project Pinpoint
3. Spalte v.l.: Brittany Lauren Photography via Wedding Chicks (o.l.) // A creative mint via Pinterest (o.r.) // Pinterest (Mitte) // Sweet Root Village via Ruffled Blog (u.)

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